Landkreis Regen orientiert sich an den bayerischen Klimaschutzzielen

Landkreis Regen orientiert sich an den bayerischen Klimaschutzzielen

Regen. Das integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Regen wurde in der Kreistagssitzung am 18. Dezember verabschiedet. Klimaschutzmanager Alexander Achatz stellte die Ergebnisse des Abschlussberichts vor, aus denen hervorgeht, wie im Landkreis die Potenziale zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen genutzt werden können. Im Juli 2022 begann der Prozess mit der Besetzung der Personalstelle des Klimaschutzmanagers, der explizit mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt wurde. Dazu werden die Stelle und auch die weiteren Kosten zu 100 % durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Um den Status Quo zu kennen, wurde zu Beginn die Energie- und Treibhausgasbilanz für das Bilanzjahr 2020 erfasst. Aus den Daten, die unter anderem auch bei Unternehmen, Energieversorgern, Wärmenetzbetreibern und Biogasanlagen im Landkreis erhoben wurden, konnte im Anschluss ermittelt werden, welche Potenziale im Landkreis Regen bis 2040 zu heben sind. Betrachtet wurden dabei die Bereiche Energieeinsparung, Effizienzerhöhung und der Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Landkreis erhielt dabei Unterstützung vom Institut für Energietechnik der Technischen Hochschule Amberg, das diese Daten im gleichen Zeitraum ohnehin für die Erstellung des Energienutzungsplans benötigte.

Mit den gesammelten Informationen wurden parallel Workshops durchgeführt, bei denen diskutiert wurde, welche Ziele der Landkreis verfolgen soll und wie diese Ziele zu erreichen sind. Maßnahmen, die innerhalb der Verwaltung umgesetzt werden sollen, wurden in internen Veranstaltungen mit allen relevanten Sachgebieten erarbeitet. Hier ging es vor allem darum, wie der Landkreis seiner Vorbildrolle gerecht wird. Allerdings soll der Landkreis auch nach außen eine unterstützende und koordinierende Rolle für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen einnehmen. Die dafür geeigneten Maßnahmen wurden in einem großen öffentlichen Workshop gefunden, zu dem politische Entscheidungsträger, Unternehmensvertreter und Interessensverbände eingeladen waren. Auch die Bürgerinnen und Bürger konnten sich mit einem online freigeschalteten Fragebogen beteiligen. Als Ergebnis enthält das Klimaschutzkonzept 55 Einzelmaßnahmen, die mit breitem Konsens innerhalb der Verwaltung und der Gesellschaft verbunden sind.

Die Ergebnisse des Klimaschutzkonzeptes und des Energienutzungsplans zeigen, dass der Landkreis Regen bis 2040 eine bilanzielle Eigenversorgung auf Basis von erneuerbaren Energiequellen erreichen kann. Im entwickelten Klimaschutzszenario sind gesamtgesellschaftliche Anstrengungen nötig, um zum einen den Energieverbrauch zu senken und zum anderen die Energieerzeugung auf dem Landkreisgebiet zu erhöhen. Die größten Einsparpotenziale sind bei der Elektrifizierung der Sektoren Verkehr und Wärme, also bei der Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen, zu finden. Besonders im Gebäudebereich ist hier allerdings die gleichzeitige Sanierung und Dämmung der Häuser nötig. Das Potenzial zum Ausbau der erneuerbaren Energiequellen ist vor allem bei Photovoltaik und Windkraft zu heben. Der Landkreis Regen, als einer der waldreichsten Landkreise Deutschlands, kann allerdings auch auf erhebliche Mengen an Biomasse zur Wärmeerzeugung zurückgreifen.

Die Landkreisverwaltung orientiert sich an den Zielen des Bayerischen Klimaschutzgesetzes. Demnach wird eine Treibhausgasneutralität bis 2028 angestrebt, soll aber bis spätestens 2030 erreicht werden. Auch das Ziel für das gesamte Landkreisgebiet orientiert sich an den bayerischen Vorgaben und strebt demnach Treibhausgasneutralität bis 2040 an. Der Landkreis wirkt darauf hin, den Pfad des entwickelten Klimaschutzszenarios einzuschlagen. Zur Zielerreichung ist das aktive Mitwirken aller relevanten Akteure im Landkreis erforderlich. Hier will der Landkreis in Zukunft als Unterstützer, Vermittler und Vorbild auftreten und alle Akteure bei der gemeinsamen Aufgabe mitnehmen. Um die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen, wird nun die Verlängerung der geförderten Personalstelle des Klimaschutzmanagers um drei weitere Jahre beantragt. Ab 1. Januar 2024 wird die Personalstelle der Klimaschutzkoordination eingerichtet, die den kreisangehörigen Kommunen für die Initiierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung steht.

Eine Vorstellung der Ergebnisse von Energienutzungsplan und Klimaschutzkonzept ist Anfang 2024 geplant. Diese finden am 23. Februar im Naturparkhaus in Zwiesel, am 07. März im Arberlandhaus in Regen und am 21. März im Alten Rathaus in Viechtach statt.

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